Die Synagoge
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Während der Kriegsjahre diente sie den Nazis als Lagerraum. 1954 verkaufte sie der Freistaat Bayern an die Raiffeisenkasse in Ermreuth. Bis zu ihrem Weiterverkauf an den Markt Neunkirchen am Brand im Jahr 1974 wurde die Synagoge seitens der Raif- feisengenossenschaft als Lager für landwirt- schaftliche Maschinen u.ä. zweckentfrem- det und erfuhr massive architektonische Veränderungen. 1989 gründeten der Landkreis Forchheim und der Markt Neunkirchen am Brand einen Zweckverband zur Erhaltung und Sanierung des Bauwerks. Nach mehrjährigen Restaurierungsarbeiten fand am 19. Juni 1994 die feierliche Wiedereinweihung des alt-neuen Gotteshauses statt. |
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Die Gemeinde |
Mit der Besitzübernahme Ermreuths durch die Freiherrn von Künßberg im Jahr 1649 wurde der Grundstein für die Gründung einer jüdischen Gemeinde in Ermreuth gelegt, Ende des 17. Jahrhunderts bereits eine kleine jüdische Kultusgemeinde gegründet. Sie vergrößerte sich rasch und zählte gegen 1840 knapp 40 Familien; von ca. 600 Bewohnern bekannten sich etwa 220 Personen zum jüdischen Glauben. Mit dem Gesetz zur Gleichberechtigung durften sich ab 1871 jüdische Gemeindeglieder aktiv am Gemeindeleben beteiligen. Sie gründeten die Freiwillige Feuerwehr mit und gaben im Ersten Weltkrieg ihr Leben für das Vaterland. Die Mehrheit der im Ort Ansässigen entschied sich jedoch für die Ab- oder Auswanderung, sodass nur noch 20 Personen übrig blieben. Das Pogrom vom 9. November 1938 besiegelte dann das Ende der Gemeinde. Fünf Personen gelang es noch 1939 auszuwandern, die übrigen 15 wurden deportiert und ermordet. Der Friedhof, die restaurierte und wiedergeweihte Synagoge sowie die in ihr präsentierte Dauerausstellung sind heute neben einigen ehemaligen jüdischen Wohnhäusern die einzigen Zeugnisse des vormals reichen, über 400 Jahre andauernden jüdischen Lebens in Ermreuth. |
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